Die Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni) Teil 4 Gehege
Ich danke Michael Engelhard für die Bereitstellung von Informationen und Bildern die mir das erstellen dieses Artikels ermöglichten.
Wer Griechische Landschildkröten halten oder züchten möchte braucht, meiner Meinung nach zwingend, ein Freilandgehege, allein schon um den Platzbedarf der Tiere zu befriedigen, die mindestgrundfläche sollte dabei drei Quadratmeter betragen und je weiteres Tier ein Quadratmeter mehr. Außerdem kann es nützlich sein für die Übergangszeiten in Frühjahr und Herbst ein Innenterrarium zu nutzen, so das Freilandgehege nicht über die technische Ausstattung für eine ganzjährige Haltung im Freien verfügt. Übrigens ist für Griechische Landschildkröten dauerhafte Einzelhaltung kein Problem, aber auch die Haltung als Gruppe ist, bei genügend Platz, unproblematisch.
Das Freilandgehege: Für ein Freilandgehege braucht man zuerst den nötigen Platz, das geht auf einem großen Balkon, oder Terrasse ( wobei man hier eine Bodenwanne für das Substrat benötigt) besser aber an einer möglichst sonnigen Ecke im Garten. Zur Umgrenzung sind Holzpalisaden oder Stein zu empfehlen, wobei die Umgrenzung mindestens 30-40 cm hoch sein sollte und mindestens 20-30 cm weit in den Boden reichen sollte, da die Tiere recht grabfreudig sind. Die Höhe und das eingraben der Umgrenzung ist nötig da die Tiere regelrechte Ausbruchskünstler sind, und sich auch gerne gegenseitig als Leiter benutzen oder sich herausgaben. Theoretisch wäre auch ein Wassergraben als Abgrenzung möglich, oder ein in einem Teich gelegenes Gehege, wobei man dabei darauf achten müsste das das Ufer Flach abfällt so dass die Tiere nicht ertrinken können, das Wasser aber tief genug wird um eine Flucht zu verhindern. Als Untergrund ist reine Wiese übrigens ungeeignet, man sollte Verschiedene Untergründe, wie Kies, Felsen , Rinde, Sand oder Erde anbieten. Als Dekoration und Versteck- und Klettermöglichkeit sollte man Felsen Baumstämme und Wurzeln verwenden. Bepflanz werden kann das Gehege mit den in der Futterliste aufgeführten Pflanzen, es sollte auch mindestens ein Größerer Busch zum Schattenspenden vorhanden sein. Auch eine möglichst breite, nicht zu tiefe Wasserschale muss vorhanden sein, da die Tiere nicht nur daraus Trinken sondern auch darin Baden, was einen Täglichen Wasserwechsel nötig macht. An einer Stelle sollte ein Sonnenplatz, am besten auf einem flachen Stein, eingerichtet werden, der bei kühlerem Wetter zusätzlich mit einer Wärmelampe beleuchtet wird. bei aller Dekoration und Bepflanzung sollte man darauf achten das sie nicht zur Flucht benutzt werden kann.
Die Schutzhütte: Beim Bau der Schutzhütte sollte man einige Dinge beachten, zunächst sollte sie möglichst unverwüstlich sein, und alle eingebaute Technik sollte Wetterfest, und selbstverständlich für die Tiere unzugänglich sein. Die Schutzhütte sollte ebenfalls Wetterfest und möglichst robust sein, da die Tiere durchaus versuchen könnte sie zu untergraben oder auseinandernehmen. Am besten sollte die Schutzhütte eine etwas erhöhte Position haben um zu verhindern das Wasser hineinläuft. Das Dach der Schutzhütte, sollte Lichtdurchlässig sein und sich, um im Hochsommer einen Hitzestau zu verhindern, öffnen lassen. Den Eingang sollte man jedoch, um Zugluft zu vermeiden , mit durchsichtigen Plastiklamellen verhängen. Oft verwendet man für Schutzhütten umgebaute Frühbeete. Die Hütte sollte auf jeden Fall, durch Wärmelampen oder Heizmatten beheizen lassen, für eine Ganzjährige Freilandhaltung empfiehlt sich eine zeit, oder besser noch Temeraturgesteuerte Lösung. Als Bodengrund für die Hütte empfielt sich ungedüngte Blumenerde oder Pinienrinde, wobei man darauf achten muss das keine zu starke Staubentwicklung auftritt. Die Schutzhütte muss selbstverständlich Platz für alle Tiere bieten.
Das Übergangsterrarium: Bei der Einrichtung des Übergangsterrariums sollte man im Grunde dieselben Punkte einhalten wie bei einem Aussengehegen, nur das sich hier eine Schutzhütte erübrigt und man nicht ganz so viel Platz braucht, da es ja nur für den Übergang gedacht ist. Allerdings müssen trotzdem Versteck und Klettermöglichkeiten vorhanden sein. Übrigens ist das Wohnzimmer kein geeigneter Platz da man die Temperatur in Vorbereitung auf die Winterstarre nach und nach Absenken können muss. Im Terrarium muss um die Gesundheit der Tiere zu gewährleisten neben der normalen Beleuchtung auch eine UV Lichtquelle vorhanden sein .Im Video von Michael Engelhard wird der Aufbau eines Terrariums sehr gut beschrieben.
- Bild: Michael Engelhard Ausgebüchst
- Bild: Michael Engelhard Unterwegs
- Bild: Michael Engelhard Schildkröteninsel
- Foto:Melanie Jäger Quelle:http://commons.wikimedia.org
- Bild: Michael Engelhard Übergangsterra
Hier noch ein Video vom Aufbau eines Übergangsterrariums:
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