Zucht der Griechischen Landschildkröten
Ich danke Michael Engelhard für die Anregungen zu diesem Artikel.
Für viele halter ist die Zucht ihrer Tiere die höchste Vollendung ihres Hobbys, und gerade bei Griechische Landschildkröten sollte man, so man die Möglichkeit besitzt, nachzüchten. Dazu gilt es jedoch zuerst das Geschlecht der Griechische Landschildkröten zu bestimmen, was erst nach dem 4-6 Lebensjahr möglich ist. Männchen haben im Vergleich zu Weibchen einen deutlich längeren Schwanz mit einer breiteren Wurzel, und einem zum Teil sehr großen Hornnagel. Außerdem ist der Bauchpanzer von männlichen Tieren leicht nach innen gewölbt um sich besser auf dem Weibchen halten zu können. Übriges ist das bloße besteigen von Jungtieren untereinander vor allem Dominanzgehabe und kein Hinweis auf das Geschlecht.
Die Männchen sind das ganze Jahr über Paarungswillig, besonderst aber im Herbst und Frühling, so kommt es auch das ganze Jahr über zu Begattungsversuchen, von denen aber nur die Wenigsten erfolgreich sind, im Gegenzug können Weibchen der Griechischen Landschildkröte das Sperma von erfolgreichen Begattungen lange speichern, und so mit einer erfolgreichen Begattung mehrere Gelege Produzieren. Das Werben und das Begatten muten für das Menschliche Auge sehr brutal an, das Männchen umkreist das Weibchen und beisst es dabei in die Beine, und schließlich in den Kopf, woraufhin das Weibchen den Kopf einzieht was zur Folge hat das die Kloake etwas hervortritt, nun erfolgt die eigentliche Begattung, bei der das Männchen Piepsende laute ausstößt.
Etwa 60-90 Tage nach der Paarung sucht sich das Weibchen einen Eiablageplatz, am besten hat das Gehege einen sogenannten Legehügel, das ist ein Hügel mit ca. 1m Durchmesser aus einem Grabfähigen Erde Sand Gemisch, der an einer Vollsonnigen Stelle liegt und immer Leicht feucht gehalten wird. Es scheint Positiv zu sein wenn sich auf dem Hügel ein kleiner Busch oder ähnliches befindet. Grabfähig bedeutet übrigens das das Gemisch sich leicht aufgraben lässt, die Löcher aber stabil sind. Ein solcher Hügel wird meist angenommen, gibt aber keine Garantie das das Weibchen das Gelege nicht an anderer Stelle vergräbt. Es empfiehlt sich also ein Befruchtetes Weibchen in der Kritischen Zeit im Auge zu behalten, da das Weibchen das Gelege nach vollbrachter Arbeit wieder abdeckt und tarnt, möglicherweise könnte man an Stellen, wo eine Eiablage möglich wäre, an der Oberfläche etwas helleren Bodengrund ( z.B. mehr Sand) verwenden so das Aufgegrabene Stellen auffallen. Übrigens legen auch unbefruchtete Weibchen Eier, deshalb ist es nötig in jedem Gehege eine Möglichkeit zur Eiablage zu schaffen, da es sonst zu Legenot kommen kann, was im schlimmsten Falle zum Tod des Tieres führen kann. Erfolgt die Begattung im Herbst kann sich die Eiablage bis ins Frühjahr verschieben. Die Eier sind etwa 3-4 cm im Durchmesser und ein Gelege kann bis zu 14 Eier enthalten, eher aber etwa 4-6.
Die Eier sollten Möglichst rasch und vorsichtig freigelegt, gesäubert und in den Inkubator verbracht werden. Die Eier sollten später nicht mehr bewegt werden, also die Oberseite mit einem weichen Bleistift markieren. Die Eier legt man in, zu Hälfte mit Sand gefüllte, Heimchendosen oder andere Schalen , wobei man die Eier halb im Sand vergräbt. Und Intubiert sie bei 30-32°C, übrigens ist die Bruttemperatur für das Geschlecht der Tiere entscheidend, wobei der genaue Punkt je nach Art und Unterart, oder sogar Lokalform unterschiedlich ist. Aber bei etwa 30-33°C sollten das Verhältnis von Männchen zu Weibchen ausgewogen sein. Die Inkubationszeit beträgt in der Natur etwa 90-110 Tage im Inkubator nur etwa 50-70 Tage was sich durch die gleichbleibende Temperatur erklärt, im Freiland sind die Eier Temperaturschwankungen zwischen 15 und45°C ausgesetzt, im Freiland schlüpfen übrigens deutlich mehr männliche Tiere. Die Eier sollten Wöchentlich überprüft werden, auf Schimmel und verfaulen.
Der Schlupf der Griechische Landschildkröten kann bis zu einem Tag dauern, der Panzer ist übrigens nach dem Schlüpfen Eiförmig, was sich aber bald ändert. Die Tiere bleiben bis zum vollständigen verschwinden des Dottersackes im Inkubator, dazu kommen sie in separate die mit Feuchtem Küchenpapier ausgelegt sind, es empfiehlt sich übrigens den Dottersack täglich mit geeignetem mittel zu desinfizieren ( Schildkrötenerfahrenen Tierarzt fragen) Die Jungtiere sind beim Schlupf kaum grösser als eine 2 Euro Münze. Wenn der Dottersack vollständig verschwunden ist können die Jungtiere in ein geeignetes, aber noch nicht zu großes Gehege. Die Jungtiere sollten auf Deformationen untersucht werden, reine Panzerdeformationen sind meist Harmlos und bloße Schönheitsfehler, bei allem anderen sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Übrigens macht man Standardmäßig Passfotos der Tiere, eins vom Rücken und eins vom Bauchpanzer.
- Griechische Landschildkröte Eiablage Foto:Bizarria Quelle:http://commons.wikimedia.org Lizenz: CC
- Griechische Landschildkröte beim Schlupf Foto:Massimo Lazzari Quelle:http://commons.wikimedia.org Lizenz: CC Lizenz:
- Griechische Landschildkröte frisch geschlüpft Foto:Massimo Crux Quelle:http://commons.wikimedia.org Lizenz: puplic domain
- Griechische Landschildkröte Paarung Foto:Factumquintus Quelle:http://commons.wikimedia.org Lizenz: CC
- Griechische Landschildkröte frisch geschlüpft Foto:Berthold Werner Quelle:http://commons.wikimedia.org Lizenz: puplic domain
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