Griechischen Landschildkröten Überwinterung
Griechischen Landschildkröten brauchen um gesund zu bleiben und sich normal zu entwickeln eine Winterpause die sie in Kältestarre verbringen, zwar überstehen die Tiere auch ein oder mehrere Jahre ohne eine Winterstarre, aber Tiere denen man eine solche gönnt sind bei weitem agiler und gesünder. Es gibt mehrere Möglichkeiten der Überwinterung, und wie immer wenn man die Auswahl hat scheiden sich hier die Geister der Halter, jeder schwört auf seine Methode und malt die Gefahren der anderen in düstersten Farben, ich werde trotzdem beide Möglichkeiten vorstellen und es euch überlassen ein Urteil zu fällen. Da meiner Meinung jede Methode vor und nachteile hat, und die Auswahl auch vom generellen Umgebungsklima abhängen sollte.
Bevor man überhaupt an die Überwinterung denkt gilt es zuerst festzustellen ob die Tiere gesund sind, dazu wird im Juli, spätestens aber im August eine frische Kotprobe zum Schildkrötenerfahrenen Tierarzt gebracht, besser man lässt ihn auch die Tiere untersuchen, aber eine Kotprobe ist das absolute Minimum . Sind die Tiere Gesund, ist alles gut, sind sie aber krank oder von Parasiten befallen, muss umgehend gehandelt werden, so das eventuell gegebene Medikamente bis zum Beginn der Winterstarre abgebaut sind.
Hat man keinen geeigneten Unterschlupf im Freigehege sollte man die Tiere etwa ab Mitte September ins Übergangsterrarium überführen, und langsam beginnen sie Auf die Winterstarre vorzubereiten. Wichtig ist es vor allem das die Tiere eine Bademöglichkeit haben, so das sie zum einen ihre Wassererven auffüllen könne und zum anderen fördert das Baden das absetzen von Kot, so das der Darm sich fast vollständig entleeren kann. Manche Halter baden ihre Tiere zu diesem Zweck auch mehrfach per Hand, wobei es auch darüber verschiedene Meinungen gibt.
Im Übergangsterrarium, oder auch in der Schutzhütte im Freien wird jetzt innerhalb von etwa 4 Wochen, die Temperatur auf ca. 10°C tagsüber und etwa 6°C Nacht gedrosselt, im Terrarium wird zusätzlich noch die Beleuchtung bis auf 6Stunden täglich reduziert. Im Aussengehegen werde sich die Tiere jetzt eingraben und nicht mehr hervorkommen, nun sollte man sie in die Überwinterungskisten setzen, desgleichen im Terrarium. In den Überwinterungskisten ( jede Kiste etwa 1 Schildkrötenlänge hoch und 1 ½ in der Breite etwa 2 in der Länge ) kommt zuunterst ca. eine dünne Schicht Serapis oder Blähton der über Nacht im Wasser gelegen hat, darüber, etwas mehr als die Hälfte der Kiste hoch, locker, ungedüngte Blumenerde, Kokoshumus oder ähnliches. Darüber wird mit feuchtem Buchen oder Eichenlaub gefüllt.
Diese Kisten werden dann entweder im Kühlschrank bei 4-6°C oder in einem Raum mit der entsprechenden Temperatur aufbewahrt, wichtig bei der Aufbewahrung im Kühlschrank ist das Regelmäßig gelüftet wird. Es ist übrigens normal das die Tiere nicht völlig ruhig in den Kisten liegen sondern sich ab und an bewegen. Alle 3-4 Wochen werden die Tiere gewogen und überprüft, sollten sich rote Flecken gebildet haben besteht die Gefahr einer Infektion oder Vergiftung, das Tier muss schnellst möglich ausgewintert werden und zum Tierarzt. Sollte das gewicht um mehr als 10% fallen muss ebenfalls sofort gehandelt werden. Nach etwa vier Monaten Winterruhe erfolgt der ganze Vorgang wieder in umgekehrter Reihenfolge. Das erwachen der Tiere erfolgt bei Temperaturen um ca. 12°C, sie sollten bis zum völligen erwachen bei etwas 15°C gehalten werden. Nach dem erwachen der Tiere, wozu sie zwischen einem Tag und einer Woche brauchen, werden sie langsam wieder, im Terrarium oder in der Schutzhütte, auf normale Temperaturen gebracht. Wichtig ist das in dieser Zeit immer viel Wasser zur Verfügung steht.
Es besteht auch die Möglichkeit in der Schutzhütte selber eine Überwinterungsgrube anzulegen, dazu gräbt man eine, mindestens 1m Tiefe Grube in der Schutzhütte, diese Grube Schützt man nach allen Seiten gegen das eindringen von Nagern oder ähnlichem, unten wird über Feinmaschigem draht eine Schicht Schotter als Drainage eingebracht, Aufgefüllt wird das ganze dann mit ungedüngter Blumenerde, Kokoshumus oder ähnlichem. Die Tiere werden sich in dieser Grube vergraben, sobald sie nicht mehr hervorkommen, wird das ganze großzügig mit feuchtem Eichen oder Buchenlaub abgedeckt. Bei dieser Methode sollte die Hütte den ganzen Winter über zumindest Frostfrei gehalten werden, außerdem sollte man an wärmeren Tagen die Türen öffnen um zu verhindern das die Tiere vorzeitig erwachen. Ansonsten wird beim entwintern genauso verfahren wie im Terrarium, allerdings kann man hier natürlich die Tiere zwischendurch nicht prüfen. Ich empfehle dabei unbedingt einen Termofühler im Erdreich, um zu verhindern das die Tiere Erfrierungen erleiden.
- Griechische Landschildkröte Foto:Img Quelle:http://commons.wikimedia.org
- Bild: Michael Engelhard Übergangsterra
- Foto:Melanie Jäger Quelle:http://commons.wikimedia.org
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