Die Fransenschildkröte ( Chelus fimbriatus )
Wie eine Kreatur aus der Urzeit wirkt die Fransenschildkröte mit ihrem bizarrem äußeren, das sie wohl zu einer der interessantesten Wasserschildkröten macht. Die Fransenschildkröte auch Matamata Schildkröte genannt, das bezieht sich übrigens auf den Namen den das Tier von den Ureinwohnern bekam, nämlich Mata Mata. Die Heimat der Fransenschildkröte sind die Gewässer im nördlichen Südamerika bis zum Amazonasbecken, die Tiere leben dort vor allem in langsam Fliessenden Flüssen, Tümpeln oder Seen mit schlammigem Grund. Die, mit einer Panzerlänge von über 40cm, was einer Gesamtlänge von über 70cm entspricht, recht stattlichen Schildkröten verbringen fast ihr gesamtes Leben im Wasser, allein zur Eiablage wird das Land aufgesucht. Die Fransenschildkröte liegt gut getarnt im Bodenschlamm ihrer Heimatgewässer und lauert auf Beute, in der Hauptsache Fische. Kommt ein geeignetes Opfer vorbei reißt die Fransenschildkröte ruckartig ihr Maul auf und Bläht sich zusätzlich auf, der so entstehende Unterdruck saugt die Beute als Ganzes ins Maul. Es wird angenommen das dieser Reflex durch die Silbern schimmernden Flanken vieler Fische ausgelöst wird, so schlucken in Gefangenschaft lebende Tiere auch herumschwimmende Quecksilberthermometer, aber keine mit Alkohol oder ähnlicher Füllung.
So Faszinierend die Fransenschildkröte auch sein mag, und so verlockend die Vorstellung selbst so ein Tier zu Pflegen, will ich zuvor einige Punkte ansprechen die man beachten sollte. Wer sich eine Fransenschildkröte halten möchte dem sollte der Geldbeutel wirklich locker sitzen, ausserdem sollte man noch viel Platz und Zeit haben, denn all das braucht man, wenn man den Tieren eine gute Haltung gönnen will, zwar werden auch immer wieder Fransenschildkröten in 100cm x 100cm Becken gehalten, jedoch reicht dies auf keinen Fall für die artgerechte Haltung eines ausgewachsenen Tieres.
Die Beckengröße sollte der 20 fachen Panzeroberfläche entsprechen, was bedeutet das ein Ausgewachsenes Tier ein Becken von 800cm x 400cm braucht, ihr sehr also das man, wenn man die Tiere Halten möchte am besten einen wirklichen Innenteich mit einer gläsernen Seitenscheibe anlegt, ein Landteil ist eigentlich nicht notwendig, es sei denn man hofft auch nachwuchs ( für 2 Tiere muss das Becken natürlich grösser sein ). Als Beleuchtung reichen Handelsüblich Terrarien röhren mit UV Anteil, da die Tiere empfindlich auf helles Licht reagieren, die Temperatur im Becken sollte zwischen 25-28°C liegen. Das Becken sollte mit einer dicken Sandschicht 10-15cm gefüllt sein, daneben sollte es mit Pflanzen, Wurzeln und Steinen gut strukturiert sein, ausserdem sollte man trockenes Laub ins Becken geben. Wegen der Ernährung der Fransenschildkröte wird das Wasser stark belastet, deswegen sollte ein guter aussenfilter/Teichfilter und regelmäßige Wasserwechsel eingeplant werden ( hierzu sollte man eine Pumpe haben, denn ein 8m Becken mit Eimer ist sicher kein Spaß )
Gefüttert wird die Fransenschildkröte vor allem mit Fisch, sowohl lebend als auch tot, aber auch Schildkrötenpudding wird angenommen, aber eben vor allem Fisch. Deswegen sollte man sich, wenn man diese Tiere halten will, eine gut gehende Futtertierzucht zulegen, etwas mit Goldfischen, Mollys, Platis oder ähnlichem, so dass man immer Frisches Futter zur Verfügung hat.
Über die Zucht lässt sich leider wenig in Erfahrung bringen, jedoch wird die Fransenschildkröte schon länger in Zoos und von Privatleuten nachgezüchtet, obwohl in den Zoohandlungen meist noch Wildfänge oder Farmzuchten angeboten werden, ich empfehle aber, wie immer, sich um Nachzuchten zu bemühen. Wenn ich eine Vermutung anstellen sollte würde ich meinen das man zur Zucht einen Warmen Sandhügel nahe am Innenteich anlegen sollte, und die Eier dann entsprechend bei 26-28°C inkubieren.
- Fransenschildkröte Foto:Bjoertvedt Quelle:http://commons.wikimedia.org Lizenz: CC
- Fransenschildkröte Foto:Stan Shebs Quelle:http://commons.wikimedia.org Lizenz: CC
- Fransenschildkröte Foto:J. Patrick Fischer Quelle:http://commons.wikimedia.org Lizenz: CC
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